Die Ansätze nach denen ich arbeite rücken die Ressourcen und Kompetenzen der betroffenen Menschen in den Vordergrund. Alte Strategien und Muster werden gewürdigt und Potentiale entdeckt, um Zuversicht und Vertrauen zu entwickeln und das eigenen Leben zu gestalten. Dabei finden vor allem Ihre Wünsche, Ihre Wege und Ihr Tempo besondere Berücksichtigung. Die Suche nach Ihren individuellen und für Ihre Situation passenden Lösungen steht im Mittelpunkt. Meine begleitende Tätigkeit ist geprägt von Wertschätzung und unvoreingenommener Begegnung, mit dem Ziel Menschen dabei zu unterstützen schwierige Erfahrungen zu integrieren, alte Verhaltensmuster zu hinterfragen und ggf. neue Handlungsstrategien zu entwickeln.

Grundsätzlich beziehe ich mich in meiner Arbeit auf Erkenntnisse der Bindungsforschung, der Neurobiologie, der Entwicklungs- und Sozialpsychologie und der Traumaforschung. Besondere Beachtung schenke ich dem Systemischen Ansatz in Verbindung mit den Ansätzen zur Traumabewältigung Somatic Experiencing® nach Dr. Peter A. Levine und Somatische Emotionale Integration® nach Dami Charf. Manchmal zeigen Menschen Verhaltensweisen, die für den Augenblick unpassend erscheinen.

Der Systemische Ansatz geht davon aus, dass Verhalten grundsätzlich sinnhaft ist bzw. war, wenn man den Kontext und das Beziehungsgefüge in dem dieses Verhalten geschieht auch betrachtet. Sie orientiert sich nicht an den Problemen des Einzelnen, sondern schaut auf dessen Umfeld und die Kommunikation, die in diesem Umfeld stattfindet. So wird zum Beispiel, das „auffällige“ Verhalten eines Kindes nicht als individuelle Störung betrachtet, sondern als Ausdruck von dem, was in seinem sozialen Umfeld geschieht (Familie, Schule/Kindergarten, etc.). Systemische Therapeuten gehen davon aus, dass das „problematische“ Verhalten eines Kindes nicht im Kind selbst, sondern in der Struktur und dem Verhalten des es umgebende System liegen (z.B. familiäre Konflikte, schwierige Schulatmosphäre, etc.). Allerdings stehen nicht die Probleme und Defizite im Fokus der Lösungssuche, sondern Ressourcen, Stärken, Kompetenzen und Potentiale.

Die Ansätze zur Bewältigung traumatischer Erlebnisse (Schock-, Bindungs- und Entwicklungstraumata) Somatic Experiencing® und Somatische Emotionale Integration® nehmen neben den grundlegenden Folgen von Traumata die neurobiologischen und körperlichen Auswirkungen schwieriger Erfahrungen in den Blick.

Menschen mit (unverarbeiteten) traumatischen Erlebnissen – etwas geschieht zu schnell, zu viel, zu plötzlich – werden manchmal durch bestimmte Auslöser unbewusst wieder an diese Erlebnisse erinnert und reagieren dann körperlich und psychisch genauso als bestehe die Gefahr genau in diesem Moment (z.B. nach einem Auffahrunfall immer wieder in Panik geraten, wenn sich ein Auto von hinten nähert). Dies ist für die betroffenen Menschen häufig eine sehr belastende Situation, aus dieser heraus sie Strategien und Muster entwickeln, dieses „Wiedererleben“ so gut wie möglich zu vermeiden. So zeigen sie manchmal Verhaltensmuster die nicht angemessen und passend zu sein scheinen (z.B. kein Auto mehr fahren).

Diese beschriebenen Reaktionen sind nach Dr. Peter A. Levine gesunde und normale Reaktionen des Nervensystems auf "unnormale" Ereignisse. Er geht davon aus, dass der natürliche Zyklus der Reaktion auf Gefahren (Orientierung, Kampf, Flucht) nicht zu Ende gebracht werden konnte (Erstarrung) und die dafür mobilisierten Kräfte im Nervensystem gebunden bleiben. Weiterhin ist die gegenwärtige Traumaforschung der Auffassung, dass Menschen die Bindungstraumatisierungen erlebt haben über ein weniger stresstolerantes Nervensystem verfügen und demnach Stress schlechter verarbeiten können.

Beide Ansätze unterstützen das Nervensystem darin Reaktionen von Flucht und Kampf dosiert zum Abschluss zu bringen und/oder das Stresstoleranzfenster zu erweitern – so dass sich Stress im Nervensystem abbauen kann bzw. mehr Stress verkraftet wird. Weiterhin ermöglicht eine Begleitung die früheren als Reaktion auf schwierige Erfahrungen sehr hilfreichen, in der Gegenwart noch wirksamen, aber manchmal unpassenden und zu Schwierigkeiten führenden, Bewältigungsmuster zu verändern.

Als traumatische Ereignisse werden Unfälle, Unglücke und Kriege genauso betrachtet, wie der Verlust eines nahestehenden Menschen, (frühkindliche) anhaltende Trennungserfahrungen und Kontaktarmut, Vernachlässigung, mangelnde Einfühlung, medizinische und operative Eingriffe sowie Gewalt erleben bzw. miterleben (psychisch, körperlich, sexualisiert). Die beschriebenen Erlebnisse können, müssen aber nicht zu einer Traumatisierung führen – je nach den individuellen Bewältigungsmechanismen jedes Einzelnen. Bei beiden Verfahren ist es nicht zwangsläufig erforderlich die schwierigen Erlebnisse noch einmal „durch zuarbeiten“, theoretisch muss man sie nicht einmal kennen.

Kosten

Honorarsatz 65,00 € / Paarberatung 90,00 € pro Zeitstunde